Ohne Frage arbeite auch ich mit Photoshop, nutze es zum Bearbeiten und auch zum gelegentlichen Retuschieren meiner Fotos. Letzteres zumindest dahin gehend, als dass ich zum Beispiel kleine störende Elemente, wie Äste eines Baumes, Verschmutzungen am Boden oder an Wänden verschwinden lasse. Mehr Retusche wende ich bei meinen Fotos eigentlich nie an – auch nicht bei meinem Foto „Düsseldorf 2014, Rheinturm“ nicht. Oft wurde ich gefragt, wie viel Photoshop in der Bearbeitung dieses Fotos steckt. Die Antwort gestaltet sich recht simpel. Einzige Korrekturen, die vorgenommen wurden, sind die Umwandlung in Schwarz-Weiß, die Erhöhung der Kontraste und die Korrektur der Tonwerte. Sprich: rudimentäre Bearbeitung, die nicht mehr als Standard ist.
Das Geheimnis, sofern man es überhaupt so nennen kann, liegt schlicht an der Tageszeit, dem Wetter und das damit einhergehende Licht, welches ich am Tag, als das Foto entstand, in Düsseldorf vorfand. Zum einen war es ein verdammt windiger Tag, sodass die dicken Wolken, die vereinzelt am tiefblauen Himmel zu sehen waren, sehr schnell davonzogen. Zum anderen ergab die schon etwas tiefer stehende Sonne an diesem Tag ein Licht, das mich nicht – wie sonst – störte, sondern den Rheinturm förmlich anstrahlte. So positionierte ich also mein Stativ samt Kamera unterhalb des Turms, schraubte meinen Neutraldichtefilter auf das Objektiv, um eine längere Belichtungszeit zu erzielen, und wartete auf die perfekte ziehende Wolke. Lange musste ich nicht warten, bis sich ein paar Wolken in Richtung Turmspitze bewegten, l?ste dann die Kamera aus und belichtete einige Sekunden. Dies reichte, um die sich bewegenden Wolken einzufrieren und den auf dem Bild zu erkennenden Effekt zu erzielen.
Der Rest ergab sich anschließend am Computer, wo ich, wie schon geschrieben, die Kontraste erhöhte, den Himmel und die Wolken mithilfe der Tonwertkorrektur abdunkelte bzw. aufhellte.
Das Endergebnis kann sich meiner Meinung nach sehen lassen und wurde mittlerweile auch bei einigen Wettbewerben ausgezeichnet. So erhielt das Bild erst vor Kurzem eine ehrenvolle Erwähnung bei den internationalen „Monochrome Photography Awards“ und wurde auch im Rahmen des Wettbewerbs zum Thema Architektur der Fotozeitschrift „Photographie“ abgedruckt.
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